Golden Rules – eine Überlebenserfahrung 2018
wie alles bleibt, wenn es nie wieder geworden ist
Du sollst
1. maßlos sein, alles wollen
2. hart sein, auch gegen Dich selbst
3. zittern vor Angst vor dem Fremden und deshalb
4. gerne brutal
5. gerne rücksichtslos,ohne jeden Anstand
6. aber voller Euphemismus
7. auf deinen Vorteil bedacht
8. im Hier und Jetzt (denn scheiß' drauf was war oder wer nach Dir ist)
9. ohne Knicks und ohne Dämpfung
10. tierisch (gut drauf) sein.
co>labs erforscht in Golden Rules innere Vorgänge von Menschen, die sich dem Radikalen in seiner vielfältigen Ausprägung verschreiben. Das Projekt setzt sich mit Grenzgängen an den schlechten Geschmack, an die Unbedingtheit des Siegens, an die Erträglichkeit von Leid, an den Bereich unter die Gürtellinie, an das Erdulden von Diffamierung und Degradierung und an die Angst vor dem fremden Gegenüber auseinander. Ausgangspunkt der Suchbewegung sind Momentaufnahmen aktueller gesellschaftspolitischer Vorgänge und Atmosphären, die Sehnsucht nach großen, verstaubten und schwer zu fassenden Begriffen entstehen lassen: Tugend. Anstand. Demut. Empathie.
co>labs steckt in einer depressiven Verstimmung, in einer aktuell pessimistischen Grundhaltung. Mit Golden Rules stürzt sich co>labs in eine Zügellosigkeit, eine Hochgeschwindigkeit, eine Brutalität des Körpers und des Wortes, um ein Nachvollziehen des Radikalen zu versuchen.
Choreografie,Regie: Beate Höhn
Tanz,Performance: Marika Maoli, Cecilia Castellari, Alexandra Pholien, Rouven Pabst, Saul Vega Mendoza
Dramaturgie: Katharina Baur
Bühne: Peter Wendl
Kostüm: André Schreiber
Licht: Sasa Batnozic
Assistenz: Henrik Kaalund
Hospitanz: Ekatarina Ostapovski
Techn. Produktionsleitung: Gunnar Tippmann, Boaz Pinto
Videoaufzeichnung: Hans Batz
Fotos: Karin Stöhr
Eine Koproduktion mit der Tafelhalle Nürnberg, mit freundlicher Unterstützung der TanzZentrale e.V., gefördert von der Stadt Nürnberg. Dieses Projekt wird ermöglicht durch den Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst und der Kulturstiftung der Sparkasse Nürnberg und der Kunst und Kulturstiftung der Nürnberger Nachrichten